Mittwoch, 1. August 2007

Rhythmus. Blut. Du. Ich.

«Bei meinem Film 196 BPM – über DJ Hell – habe ich gemerkt, dass man das Musikstück bei einer Plansequenz ganz anders wahrnehmen kann, auch visuell. Man kann beobachten, wie so ein Techno-Track aufgebaut wird, das finde ich interessant. Und wie Spannung erzeugt wird, wie ein Wechselspiel zwischen Künstler und Publikum entsteht. Klassisch wäre dann so ein Kamera-Arm, der über das Publikum fährt. Mir ist das bei 196 BPM aufgefallen, dass es genau dann eine komplett eingeübte und automatisierte Reaktion von Publikum gibt – mit Zunge rausstrecken, Finger zeigen, in die Kamera reingucken und Kopf drehen gibt. Wenn die Leute dann merken, dass das anders gemeint ist und man länger auf den Personen bleibt, wurden sie oft aggressiv. Aber ich könnte mir schon vorstellen, mich ausschließlich mit dem Publikum zu beschäftigen – aus einer phänomenologischen Sicht.»
[Romuald Karmakar, Regisseur und Dokumentarfilmer.]






Gegen Zehn soll es intim werden. Im Dock 18, an der Grubenstrasse. In Zürich. Flankiert vom Elektromagnetischen Sommer, der gerade dort über den Äther geht, dreht es sich verdichtet um Eines: lässt sich Euphorie synchronisieren? Allerlei Probanden stehen nun genau für diese Nabelschau heute Pate. Und zeigen im besten Falle, welch engmaschiges Beziehungsgeflecht zwischen Mensch und Musik sich spinnen lässt. Was den Gassenhauer vom gemeinen Floorfiller trennt. Und wo, zwischen Herz und Hirn, das Zünglein an der Waage auszumachen ist.
Und als Intro – exklusive Poesie: von Conrad Schnitzer, dem Beuys' Schüler und Gründer von Kluster. Den Rest besorgt DJ Supertobi. Wort.